Thema der Veranstaltung
Die Energiewende bietet viele Chancen für innovative Unternehmen, doch die Entscheidungen der neuen Bundesregierung gefährden gerade die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien. Wer gewinnt, wer verliert durch die Änderungen im EEG? Setzen sich die IHKen für die Unternehmen der Erneuerbaren Energien ein oder geht die Stimme dieser Unternehmen im Chor der unterschiedlichen Interessen innerhalb der IHKen verloren? Diesen und anderen Fragen sollte im Fachbespräch nachgegangen werden.
Referenten / Sprecher
BEGRÜSSUNG UND EINFÜHRUNG
Daniela Schneckenburger
Stellvertr. Fraktionsvorsitzende, wirtschaftspolitische Sprecherin, GRÜNE Landtagsfraktion NRW
Diskussion / Vortrag zu
WER PROFITIERT VON DER ENERGIEWENDE, WER VERLIERT?
Reinhard Schulz
Hauptgeschäftsführer der IHK Dortmund, federführend für die Energiepolitik der IHKen in NRW
Klaus Schulze-Langhorst
Landesverband Erneuerbare Energien LEE NRW
Jörg Kerlen
RWE Power AG, Leiter Regionale Kontakte Energiepolitik
Wibke Brems
Energiepolitische Sprecherin, GRÜNE Landtagsfraktion NRW
Teilnehmer des Fachgespräches
Am Fachgespräch nahmen zudem rund 80 Vertreter der Branche Erneuerbare Energien teil: Unternehmer, wie beispielsweise Biogansanlagen-Betreiber, Solarteure, Heizungsbauer. Sowie Interessensvertreter, Vertreter von Landesverbänden und verschiedenen Industrie und Handelskammern und auch Studenten und interessierte Bürger.
Für René Hegel selbst war die Teilnahme vor Allem wichtig, um zu hören und zu erleben, wie die Politik mit den vor Ort gestellten Fragen umgeht und welche Auswirkungen die aktuellen Beschlüsse zum EEG auch für die Photovoltaik haben könnten, welches die kritischen Punkte sind.
Welche Themen standen im Vordergrund des Interesses der Teilnehmer?
- Die neue Eigenverbrauchsregelung.
Kleine und mittelständische Unternehmen werden durch eine hohe Besteuerung des eigenverbrauchten Stroms daran gehindert, in Solarstrom und anderen erneuerbare Energien zu investieren. - Benachteiligung der Biosgasanlagen.
Für Biogasanlagen ist die Investitionssicherheit entzogen worden, weil hierfür die Einspeisevergütung jetzt noch niedriger ist als für Strom aus Photovoltaikanlagen. - Standortverlagerung.
Viele Unternehmen verlagern aufgrund der hohen Energiekosten in Deutschland ihre Standorte ins Ausland. - Benachteiligungen für Genossenschaften.
Genossenschaften wie z.B. bei BürgerSolaranlagen wird es aufgrund der verschlechterten Einspeise-Konditionen kaum noch geben.
Die anwesenden Vertreter der Branche waren sich zu diesen Themen einig:
Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird durch die aktuellen Restriktionen durch politische Fehlentscheidungen stark gebremst. Im August wurden in ganz Deutschland beispielsweise nur 312 MegaWatt Photovoltaik installiert.
Es wurde daher an die Landesregierung und an die IHKen appelliert, dass in NRW Lösungen gefunden werden sollen, die den Weg zur Energiewende ebnen. Jörg Kerlen, RWE, betonte, dass auch RWE die Energiewende unterstützen will und muss.
Die Teilnehmer fragten unter Anderem danach, wie RWE an der Energiewende teilhaben will und wie sich die IHKen künftig für die Erneuerbaren Energien einsetzen wollen. Auch bei den IHKen ist dringend eine Trendwende erforderlich, denn derzeit gibt es ja sogar eine Klage des Landesverbandes Erneuerbare Energien gegen die IHKen wegen negativer Stellungnahmen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Laut Meinung des Veranstaltungspublikums sollen sich die IHKen mehr einsetzen für die Erneuerbaren Energien. Vor Allem Hersteller von Biogasanlagen sind in ihrer Existenz bedroht.
Wie denken wir als Unternehmen Solarenergie Netzwerk und als Bürger über die Erreichung der Energiewende?
Es wurde verdeutlicht, dass die Energiewende zwar schwierig wird aber machbar ist.
Zudem zeichnen sich weitere Marktnischen ab, die wir nutzen werden.
Wir sind auch der Überzeugung, es muss noch mehr Forschung & Entwicklung in der Speicherindustrie betrieben werden. Solare Speichersysteme sind die Schlüsseltechnologie in der Solarenergie. Zudem kommt, es ist dringend erforderlich, dass die Bürger noch mehr Interesse aufbringen für sinnvolle Investitionen in Erneuerbare Energien für das eigene Gebäude. Nur so können wir alle gemeinsam die Energiewende schaffen.
Unternehmer, die jetzt nicht in die Erneuerbaren Energien und deren effiziente Nutzung investieren, werden morgen die Verlierer sein.
Wir müssen nicht warten, bis die Politik etwas ändert, wir können auch mit den heutigen Bedingungen sinnvoll in Erneuerbare Energien investieren und damit wettbewerbsfähig heute und in Zukunft sein. Beispielsweise berichtete bei der Veranstaltung ein mittelständisches Unternehmen aus dem Bergischen Land von überaus positiven Erfolgen durch den Einsatz seiner freien Dachflächen für Photovoltaik zur Eigenverbrauchsnutzung.